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Der Abend davor

from Christmas in the Morgue II by Mädchen June

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about

Der Vorhang am Fenster bewegt sich im Wind, der Mond
leuchtet, obwohl erst zur Hälfte sichtbar, hell gegen die Wand.
Jud liegt mit offenen Augen im Bett und starrt auf die alte Uhr;
genau diejenige mit dem Zifferblatt, welches eine Frau zeigt, die
einen Mond anschaut. Cecil seine Frau sitz am Fenster, bekleidet
mit ihrem Nachthemd und einer über die Schultern gezogene
gehäkelte Stola. Sie beobachtet den sich im See vor dem Haus
widerspiegelnden Mondschein. Sie ist in sich gekehrt und summt
ein Kinderlied vor sich hin, das sie von ihrer Großmutter gelernt
hatte.

Jud steht auf, geht zu Cecil und legt seine Hände auf ihre
Schultern. Sie dreht ihren Kopf zu Jud und lächelt ihn milde an.
Sie will etwas sagen, doch sie hält sich zurück. Jud geht
schweigend durchs Haus. Er läuft die Treppe hoch. Die kleine,
enge Treppe mit ihren kurzen Stufen und kommt an eine kleine
Holztür, die er öffnet. Ein kleiner Raum, in dessen Mitte eine
Kinderwiege steht, behangen ist sie mit schwarzem Spitzenstoff.
An den Wänden sind Bilder von einem kleinen Kind, das spielt.
Es schaut vorwurfsvoll. Jud schaut in die Wiege und nimmt eine
kleine Spieldose heraus. Er macht sie
an und sie beginnt zu spielen. Ein
Wiegenlied, es ist schon alt, doch Jud
kennt es noch in seinen Text. Er steht
einige Zeit und verharrt in sich. Nach
einer Weile schließt er die Spieldose
und legt sie wieder in die Wiege. Er
verlässt das Zimmer und läuft die

Treppen hinab. Auf den Flur steht eine Gestallt, Jud kann nicht
erkennen, um wen es sich handelt. Er nimmt ein Streichholz und
zündet es an. Es ist Erich, sein alter Freund. Er wirkt wie ein
Mann, der schon viel sah und erlebte. Er trägt einen Beutel auf
der einen Schulter, auf der anderen einen Mantel. Er ist nicht
sonderlich groß, ein etwas hagerer Mann, so etwa Mitte dreißig,
mit einer etwas zu langen Nase für sein Gesicht. Auf dem Kopf
hat er einen Zylinder, der bereits viele Jahre gesehen hatte. Jud
läuft in die Küche und schöpft aus einem Brunnen Wasser für
Tee. Erich legt seine Kleidung ab und setzt sich an den Tisch. Er
bittet, Rauchen zu dürfen. Jud gestattet ihm die Bitte. Erich
nimmt einen Beutel Tabak und dreht sich mit einen stück Papier
eine Zigarette.

Beide sitzen da und trinken schweigend ihren Tee, Cecil kommt
die Treppen hinunter und begrüßt Erich. Jud beginnt seine
Sachen zu packen, er nimmt seine kleine Taschenuhr und zwei
Bücher und verstautsie in einem Sack. Cecil gibt ihm ein kleines päckchen undeinen Brief. Sie bittet ihn, den Brief erst aufzumachen, wenn erim Zug sitzt. Jud ziehtsich an, nimmt seinen
Mantel vom Küchenstuhl und schlüpft in seine Lederstiefel. Er
verabschiedet sich von seinen zwei Nymphensittichen und geht
mit Erich zur Tür. Cecil begleitet ihn bis zum Gartentor, beide
nehmen sich in die Arme und halten sich ganz fest. Erich
verabschiedet sich mit einem Zeichen von Cecil und läuft
langsam ohne Eile voraus. Jud blickt in Cecils grüne Augen, ihr
kastanienrotes Harr wird vom kalten Herbstwind bewegt. Sie
nimmt seine rechte Hand und bittet ihn auf sich aufzupassen. Sie
versucht ihre Tränen zu verbergen. Doch es gelingt ihr nicht.
Kleine Glasperlen rollen auf ihre zarten Wangen. Sie will sie
wegwischen, doch Jud nimmt seine Finger und fängt sie auf und
steckt sie in die Tasche. Er drückt die Frau fest an sich und

verabschiedet sich mit einem sanften Kuss auf ihre warmen,
festen Lippen. Er läuft den alten Dorfweg entlang und ohne sich
umzudrehen verschwindet er in die Winternacht. Cecil steht
noch einige Zeit am Gartentor und schaut in die Dunkelheit, als
ob sie schon auf seine Heimkehr wartet.
„Liehmana, oh du wundervoller Ort! Meine Kindheit, meine
Jugend, meine Liebe! Ich werde im Herzen bei dir sein. Pass auf
meine Cecil auf und behüte sie, so wie du mich behütest.“
Jud und Erich betreten den Bahnhof von Liehmena, der alte
Schaffner Paul schläft in seiner Hütte, er ist um die achtzig Jahre
und sah schon einiges. Erich klopft an den Tresen und gibt mit
einem Räuspern zu verstehen, dass Kundschaft wartet. Der alte
Paul wacht erschrocken auf und murmelt vor sich hin. Er ist mit
einer alten Schaffneruniform und einen Schal bekleidet.
„Zweimal nach Parma“! Der alte Paul nimmt ein altes Buch und
kramt herum. „Ah, hier, Parma, meine Herren das wird nicht
billig und sie werden des öfteren Umsteigen müssen.“ „An Geld
und Zeit soll es uns nicht fehlen, Paul“, erwidert Erich.
Paul schaut beide durch seine alte Brille an und murmelt wieder
vor sich hin. Er gibt ihnen die Fahrkarten und verlangt eine
beachtliche Summe, die Jud und Erich ihm geben. „Der Zug
kommt in einer Stunde, ihr könnt solange noch Platz nehmen und
euch am Ofen wärmen.“ Jud Erich nehmen auf einer alten Bank
Platz und legen ihre Füße auf eine gegenüberliegende Bank. Eine
große Bahnhofsuhr tickt ganz laut, der Wind vor der Tür heult
leicht auf und man kann vereinzelt wahrnehmen, dass Menschen
den kleinen Bahnhof betreten und verlassen. Jud nickt ein und
wacht im selben Moment auf, weil ihm ein leichter Schmerz
durchs Genick fährt.

Er sieht auf die Uhr und bemerkt, dass sich
die Zeiger der Uhr sich schnell nach vorne bewegen. Er holt
seine Taschenuhr aus seinem Bündel, lässt sie aufklappen und
sieht, dass sie genauso schnell läuft. Er klappt sie zu und steckt
sie in seine Weste. Er steht auf, Erich schläft. Er befindet sich
immer noch in derselben Position, in der er eingeschlafen ist. Jud
bewegt sich zum Schalter, der alte Paul sitzt am Schreibtisch,
ihm mit dem Rücken zukehrend und Stempelt ein Buch. Jud
versucht, ihn anzusprechen. Je mehr er auf sich aufmerksam
machen möchte, umso schneller stempelt der Alte. Jud schlägt
mit der Faust auf den Tresen, der Alte hört auf, die Uhr läuft
Normal, Erich liegt jetzt auf der Bank. Jud versucht erneut auf
Paul einzureden. Der dreht sich um, was Jud sieht, lässt ihn zwei
Schritte zurückgehen: eine alte Frau mit schwarzen Augen starrt
Jud an und lacht unaufhörlich. Sie stempelt und stempelt. Jud
wird es schlecht, er gerät in einen Strudel. Er fällt und fällt. „He,
wach auf, wir müssen“, erschallt es in seinen Ohren. Es war
Erich. Jud wacht auf, er hat kalten Schweiß auf seiner Stirn. Er
klappt seine Taschenuhr auf und stellt fest, dass der Zeiger
normal anzeigt, er schaut auf die Bahnhofuhr und sieht dass auch
sie normal geht. Er sitzt ein wenig orientierungslos auf der
Holzbank und sieht wie der greise Schaffner in den alten Ofen
ein Stück Holz nachlegt. Jud packt sein Bündel zusammen und
läuft mit Erich in Richtung Bahnsteig. Er schaut noch einmal
zurück, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Vor
dem Bahnhof sind zwei Bahnsteige, die Überdachung ist
geschnitzt mit Legenden aus Liehmena. Auf dem ersten
Bahnsteig steht eine Dampflok mit Waggons, ein Waggon ist ein
Schlafwaggon und der andere ein Viehtransport. Der letzte ist
ein Postwaggon. Alle sind grün gestrichen. Die Lok schnauft und
lässt den Dampf unaufhörlich ab. Es ist kein Mensch zu sehen,
nicht einmal Schaffner oder Lokführer. Sie steigen in den ersten
Wagon, den Schlafwagon und setzen sich auf mit rotem Samt
bezogene Sitze. Sie schauen das letzte Mal auf den Bahnhof von
Liehmena, Erich zündet sich eine Zigarette an und entledigt sich

seines Mantels. Der Zug pfeift und zischt, er ruckt an und die
Räder bewegen sich. Jud nimmt sein Bündel und holt sein Brot
heraus, das Cecil ihm machte. Er beißt ab und legt es neben sich.
Erich schaut aus dem Fenster und wischt mit der Hand
Wassertropfen von der Scheibe. Es wird Tag, die Krähen picken
die Wintersaat aus den Feldern und der Reif auf den Dächern
von Liehmena glitzert, wie kleine Kristalle. Die letzten Blicke
im Morgengrauen, die Weinberge thronen mächtig über der
kleinen Stadt, der Turm von Liehmena zeigt sich im ersten
Morgenlicht. Eine alte Frau steht auf dem Kartoffelfeld und
winkt, ohne zu wissen wer im Zug sitzt. Die Reise beginnt eine
neue Zeit bricht heran.

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II
Der merkwürdige Paulmann
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Ein alter Baum steht mitten auf einem Feld, seine Äste sind
knorrig, er trägt die letzten Blätter eines Hoffnungsvollen Jahr.
Der Stamm breitet sich gegen dem Boden immer mehr aus, wie
eine dicke Frau, die gerade aufzustehen versucht, mag dieser
Anblick sein. In der Ferne ist nichts zu sehen oder zu hören. Man
hat das Gefühl der Baum wäre das einzige was hier ist. Ein
braunes Blatt fällt vom Obstbaum, der Wind nimmt es in seine
Arme und trägt es durch die Luft, es fliegt über die Felder die
noch mit Schnee bedeckt sind, es tanzt mit dem Wind über die
alten Gehöfte, vorbei an der alten Synagoge, durch die Gassen
der Stadt trägt es der Wind. Der Wind wird müde, er hat keine
Lust mehr zu tanzen zu lassen, er gibt das Blatt ab auf die
Schulter eines alten Mannes der sich Schnaufend durch die
Gassen bewegt. Es riecht nach Holz das verfeuert wird, man
kann die Brote und den Kuchen wahrnehmen die der Bäcker am
anderen Straßenteil bäckt. Eine Katze sitzt auf dem Kopf eines
Schneemannes und putzt sich den Schnee von den Pfoten. Ihre
gelben Augen bewegen sich nach dem alten Mann. Er schlurft
mit seinen alten Beinen über die holprige Straße. Die Katze
springt dem alten hinterher, sie läuft rechts und links hin und her,
durch seine Beine und vor seine Beine. Der alte Mann bleibt
stehen und holt sich eine Tabakspfeife aus seiner Tasche, er
stopft sich etwas Rauchkraut hinein und zündet sich diese an. Er
schaut in den Himmel und die Schneeflocken fallen auf sein
Gesicht. Er nimmt sich einen kräftigen Zug und stampft sich
weiter durch den Schnee. Die Katze verfolgt ihm auf Schritt und
Tritt.

In der zwichenzeit sitzen Jud und Erich immer noch im Zug, drei
Tage waren sie unterwegs und ihnen knurrt der Magen, Erich
holt sich seine letzte Zigarette aus seinen Mantel er zündet sie
sich an und schaut aus dem Fenster, er bemerkt das es morgen
wird, die Nacht weicht von ihrer Seite, Jud träumt noch tief und
fest, er hat sich eingegraben in seinen dicken Wollmantel und
sein Mund steht offen um Luft zu holen. Erich holt seine
Taschenuhr aus seiner Weste und beobachtet die Zeiger, sie
scheinen sich zu verflüssigen die Zahlen bewegen sich
durcheinander, Erich runzelt die Stirn und kneift sich die Augen
auf und zu. Die Uhr zeigt jetzt sechs Uhr, er schaut aus dem
Fenster und sieht eine kleine Stadt ganz weit hinten in der
Winterlandschaft. Er tippt Jud an, er rührt sich nicht, er stößt
noch mal kräftig an, Jud wird wach, er regelt sich wie ein kleines
Kind, er streckt sich, sein Kopf bewegt sich zum Fenster. Seine
Augen suchen noch nach Klarheit, er versucht sich aufzurappeln
doch die Müdigkeit steckt noch in seinen Knochen. Er sieht
Erich und rappelt sich auf, „Mein Freund wir müssen aussteigen
der Zug endet hier“. Erich nimmt seine Tasche, zieht sich seinen

Mantel an und murmelt leise in einen unverständlichen Ton
„Man hoffe es gibt in dieser Einöde auch was zu Essen“. Erich
der hastig aufsteht und sich seine Schuh schnürt, denkt gerade an
Cecil, er denkt gerade wie sie jetzt ihm einen Kaffee macht und
eine Dunkelbrot mit Sirup zubereitet und wie sie zusammen den
Tag beginnen. Er sieht sie, wie Sie ihre Haare noch
zusammengebunden hatten und sich ihr mädchenhafter Körper
mit denn wohlgeformten Brüsten an ihrem Nachthemd
abzeichnet. Jud hat seine Schuhe geschnürt und packt seine
Bücher in den Sack, er wirft sich seinen Mantel über und folgt
Erich aus dem Abteil. Der Zug nähert sich der kleinen
unbekannten Stadt. Sie schauen gespannt aus dem Türfenster wie
kleine Jungs die eine Eisenbahn in einen Spielzeuggeschäft
sehen. Es kommt ein Schild mit dem Namen „Apfelbaumstadt“.
Die beiden schauen sich an und man kann ihnen ansehen wie sie
es lustig finden. Erich sagt in einen breiten Sächsisch
„Appellboomstadt“, Jud lächelt und findet es lustig wie Erich es
ausspricht. Sie nähern sich dem Markt, der Zug wird langsamer,
langsamer. Er ruckt und bleibt stehen. „Was das soll hier der
Bahnhof sein, auf einen Markt?“ Fragt sich Jud, Er ich erwidert,
„mir ist es egal wo der Zug hält, Hauptsache wir können was
Frühstücken.“ Sie öffnen die Tür und steigen aus.

Menschen
laufen an ihnen Vorbei, sie haben Waren auf Karren, kleine
Mädchen tragen kleine Blumensträuße, ein alter Mann läuft mit
einer Tabakspfeife an ihnen Vorbei. Eine Katze kommt
hinterher, sie dreht sich um und läuft zu Jud und Erich, sie reibt
ihren Kopf an Jud seine Tasche und berührt mit ihrer Pfote sein
Knie. Sie springt zurück und läuft dem alten Mann hinterher. Der
Wind bittet das Blatt zum Tanz es löst sich von den alten und es
Tanzt über den Markt vorbei an den kleinen Mädchen mit den
kleinen Sträßchen Blumen. Es tanzt auf einen Berg Rüben hin
und her, es fliegt über die Menschen hinweg die noch müde sind
und sich noch nicht recht an die Kälte gewöhnen können.

Erich
gibt Jud ein Zeichen und sie ziehen über den Markt, sie lassen
den dampfenden Zug hinter sich der sie drei Tage beherbergte
und sie in die kleine Stadt „Apfelbaumstadt“. „Erich wir haben
kein Geld mehr wir sollten uns eine kleine Arbeit suchen um
unsere Reise Fortsetzen zu können.“ Was haben wir noch an
Geld?“ „Fünf Groschen“ ! „Dann sollen wir schauen wo es für
uns etwas zu arbeiten gibt. Sie laufen auf ein großes Haus zu das
sich am ende des Marktes befindet, es fällt sehr auf, es ist für die
andern Häuser sehr groß. Es hat Malereien mit den Legenden der
Stadtgründung, ein Mann steht vor einer alten Frau und
schneidet ihr einen Apfel in zwei hälften durch, in der nächsten
Szene fehlt der alten ein Bein. Der Mann steht hinter ihr und
schaut den Betrachter drohen an, er hat seine linke hand an ihrer
Brust. In der nächsten Szene ist eine Junge Frau zu sehen ihr
fehlt eine Arm und das Bein, wieder steht der Mann da neben
Ihnen ein alter knorriger Baum. Der Mann auf dem Bild bewegt
sich von einer Szene in die nächste, doch die Frau sitz auf einen
Stuhl und schaut nur den halben Apfel an den sie in allen Szenen
hält. Jud und Erich bewegen sich auf das Haus zu, den Sie sind
in der Meinung hier könnte es Arbeit geben und Vielleicht auch
etwas zu essen. Sie gehen durch eine alte Eichentür und stehen
vor einer großen Treppe die nicht enden will, sie muss 1000
stufen haben oder mehr. Erich seufzt, er wirft seinen Sack über
die Schulter und sie besteigen die Stufen in das Unbekannte.
Zwei Stunden vergehen und total schlapp besteigen sie die letzte
Stufe. Vor ihnen ein unendlich scheinender Gang, rechts und
links Türen mit kleinen Schildern, auf denen sind Namen von
Personen, hinter den Namen sind Kreuze. Sie laufen ohne zu
wissen wo es hingeht, nach einer weiteren langen Stunde endet
der Gang und Sie stehen vor einer noch kleineren Tür neben der
Tür ist ein Schild, darauf steht: „Bürgermeister Apfelstadt,
Arbeitsamt Apfelstadt, Polizei Apfelstadt, Bestattung Apfelstadt,
Apfelfabrik, Amt für alle wichtigen und unwichtigen

Angelegenheiten. Erstes Niedrigbürokratisches Amt im Land,
eintreten und schweigen“. „Hm scheint ja ganz lustig zu werden“
Witzelt Erich. Sie schlagen mit einem Schwung die Tür auf, sie
treten ein und schlagen diese hinter sich zu. Sie stehen vor einen
großen Schreibtisch, hinter ihm sitz ein kleiner Mann mit einer
Zigarre paffend auf einen zu großen Sessel. „Ah, neue in der
Stadt“ Der Mann versucht sich aus seinen Sesel
herauszubewegen doch seine Größe erschwert sein Vorhaben. Er
springt auf den Boden, er läuft um den Tisch herum und hält
seine Hand nach oben, „Herr ..?“ „Meine Name ist Erich Zann
und das ist mein Freund Jud Skarlett, wir kommen aus
Liehmena, das liegt drei Zugtage nördlich von hier. „Ah,
Liehmena habe ich schon gehört, sehr Mysteriös diese kleine
Stadt“ als junger Student war ich dort und habe dort als
Erntehelfer gearbeitet“. Der Mann mit seiner Glatze die sich
unter einen nicht zupassenden Tuppe versteckt schaut grinsend
zu unseren Freunden. „Entschuldigen Sie meine Herren, ich bin
unhöfflich mein Name ist Siegefried Paulmann, ich bin hier der
Bürgermeister und auch der Besitzer von der Apfelfabrik.“
„Apfelfabrik ?“ Fragt Erich, „ja Apfelfabrik“, erwidert
Paulmann. „Wissen Sie nach dem ich mein Studium abschloss
und nach Apfelstadt kam war kein einziger Baum mehr auf den
Äckern und Wiesen. Wir versuchten Jahre lang neu zu pflanzen
doch es gelang uns nicht eine einzige Pflanze in den Boden zu
halten. Daher kam mir der Einfall, wenn wir sie nicht züchten
können dann stellen wir sie her. „Aber man kann sie doch nicht
herstellen“ Verschmitzt grinst Paulmann die beiden an. „Doch,
doch, meine Freunde, es geht. Er lacht vor sich hin wie ein
kleiner Zwerg der einen Streich spielte. „Wie soll dies
funktionieren?“ „Geheimnisse muss man hüten, sonnst sind es
keine Geheimnisse.“

Jud greift sich an den Hinterkopf und versucht sich mit seinen
logisch naturwissenschaftlichen Verständnis es zu erklären.
Erich hält ihn für einen Spinner. Paulmann rennt wieder hinter
seinen Tisch und krappelt auf seinen zu großen Sessel. Er wird
ernst, sein Gesicht wirkt drohend und doch komisch. „Meine
Herren was wünschen Sie?“ Er legt seine Zigarre ab und schenkt
sich ein Kaffee ein er beist von seiner Schnitte ab und schmatzt
laut. „Wir suchen hier Arbeit, wir sind auf der durchreise.“ Wo
soll die Reise führen?“ Geheimnis erwidern beide synchron.
„Ah, na ja die Stadt lebt nur von Äpfeln und nichts weiter, aber
die Stellen sind knapp und wir brauchen auch keine
Arbeitkräfte“. „Tut mir leid meine Herren damit kann ich ihnen
nicht helfen, sie sollten es wo anders versuchen.“
Erich erwidert „wir machen alles“ nur ein paar lausige Taler.
Paulmann wird ernst, meine Herren die Stadt sieht nicht gerade
aus als wäre hier Geld zu verdienen, es ist schon für uns nicht
einfach.“ An der Tür klopft es, Paulmann bittet um Eintritt, ein
altes Mütterlein kommt mit einer Zeitung herein, Sie läuft so
krumm das sie die beiden nicht sehen kann.

Sie legt sie auf den
Schreibtisch und geht ohne ein Wort getan zu haben heraus.
„Meine Mutter, die gute, sie wird morgen 100, sie ist meine
Sekretärin.“ Meine Herren werden sie irgendwo schlafen?“ „Wir
suchen uns noch eine bleibe in der Stadt“ „Gut, gut, vielleicht
klappt es ja mit arbeit. Jud und Erich wollten gerade gehen da
schreit Paulmann auf, „Mein Gott der Fritz Berbermann Tod“.
Die beiden schauen sich an und wissen nicht was er sagen will
und wer ist Fritz Berbermann. „Das Unglück im Glück scheint
miteinander verwand zu sein, meine Herren unser Mann im
Leichenhaus ist gestern Nacht von den Zinnen des Instituts
gefallen, Tod sofort Tod war er. Wenn ich meine und sie
anschaue denke ich sie könnten doch für einige Zeit da arbeiten,
siebzig Groschen die Nacht, sie müssen halt ein wenig die Toden

Waschen und zusammenflicken, nichts weiter.“ Nichts weiter
sprich Jud leise zu Erich, wir brauchen es aber erwidert Erich, es
sind ja nur ein paar Tage. Jud schaut Erich an als sei es ihm nicht
recht. „Gut wir nehmen an“ Erich schreitet zum Schreibtisch und
schaut Paulmann in die Augen. „Wo können wir schlafen?“ Es
gibt ein Haus neben dem Institut, das wohnte auch Berbermann,
ihr könnt seine Wohnung haben. Hier ist ein Vorschuss für eine
Woche. Ihr seid jetzt dem Amt Bestattung unterstellt. Jud und
Erich nehmen das Geld entgegen und verlassen den Raum,
Paulmann ruft hinterher, das Institut ist hinter der kleinen
Anhöhe neb

credits

from Christmas in the Morgue II, released January 9, 2004
Personal: Erich Zann & Jud Skarlett 1920 Mädchen june 2004

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Mädchen June Portland, Oregon

I don't favor any genre and I don't want to serve them either. It is what it is. Simply what arises in the mind

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